IN THE STILL OF THE NIGHT

Ausstellung: 10. August − 29 September 2018

31.07.2018
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Ahlam Shibli, untitled (Occupation no. 1), al-Khalil/Hebron, Palestine, 2016–17, chromogenic print, 100 x 150 cm
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Jelena Jureša - Song. Video installation, 28', loop 2018
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Göran Gnaudschun / Anne Heinlein - Jahrsau, 2008, Erstmals urkundlich erwähnt: 1390, Gewüstet: 1970 (Anne Heinlein)
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Hrair Sarkissian, Homesick, 2014, two channel video; courtesy of the artist and Kalfayan Galleries.
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Presseinformation:

IN THE STILL OF THE NIGHT
Edmund Clark, Göran Gnaudschun und Anne Heinlein, Jelena Jureša, Hrair Sarkissian, Ahlam Shibli

Eröffnung: 9. August, 20:00
Begrüßung: Rainer Iglar (FOTOHOF)
Einführung: Peter Schreiner und Nadine Weixler (Kuratoren, FOTOHOF)
Eröffnung: Dr. Brigitta Pallauf (Landtagspräsidentin)

Ausstellungsdauer: 10. August − 29. September 2018


FOTOHOF / Inge-Morath-Platz 1-3 / 5020 Salzburg / Austria

      
Die Geschichte der Fotografie ist nicht zuletzt eine Geschichte der Darstellung politischer Krisen und globaler Konflikte. Lange galt das fotografische Bild als zuverlässiges Dokument der Wirklichkeit und somit für die Analyse historischer Prozesse geeignet. Da uns die Gewissheit um die Objektivität der Fotografie mittlerweile fehlt, kommen ihren Bildern in der Auseinandersetzung mit komplexen gesellschaftlichen Themen heute andere Aufgaben zu.

Die Ausstellung IN THE STILL OF THE NIGHT versammelt fünf künstlerische Positionen, die politische Krisen und Konflikte als langfristige und vielschichtige Phänomene diskutieren. Das Eindringen politischer Interessen in private Lebensräume, das Verhältnis von Macht und Individuum, wird dabei zum verbindenden Element eines Diskurses über die Komplexität der uns umgebenden Wirklichkeit. Jenseits der Darstellung fotografischer Höhepunkte wird das Davor und Danach, die Krise als dauerhaftes Phänomen, in den Blick genommen.

Control Order House (2011) des britischen Künstlers Edmund Clark ist das Resultat eines exklusiven Blicks auf eine extreme Form staatlicher Kontrolle. So war es britischen Behörden zwischen 2005 und 2012 möglich, terrorverdächtige Personen für einen unbegrenzten Zeitraum und ohne Angabe von konkreten Beweisen in scheinbar privaten Wohnhäusern festzuhalten. Gemeinsam mit Fotografien aus dem Inneren einer solchen Unterbringung bilden redigierte Dokumente und Tagebucheinträge der "kontrollierten" Person ein Porträt des Ortes, seines Bewohners und dessen Kriminalisierung durch die staatlichen Organe.

Das Eindringen politischer Macht in private Lebensräume steht auch in Wüstungen (2017) von Anne Heinlein und Göran Gnaudschun zur Debatte. Unter Verwendung unterschiedlicher Materialien erzählt das deutsche Künstlerduo von Orten, deren Lage an der innerdeutschen Grenze ihre Schleifung sowie die Umsiedlung ihrer Einwohner zur Folge hatte. Im freien Umgang mit großformatigen Fotografien, mit Dokumenten, Zeitzeugeninterviews und eigenen Texten wird nicht zuletzt das Wirken politischer Interessen auf Individuen und deren Identität thematisiert und diskutiert.

          
In der Videoinstallation Song (2018) der in Novi Sad (Serbien) geborenen Künstlerin Jelena Jureša rücken Fragen nach nationaler Identität und den politischen Aspekten von Erinnern und Vergessen in den Fokus. Die Geschichte eines bosnischen Liedes und seiner Anbindung an historische Ereignisse und an nationale Geschichte und Geschichtsschreibung wird dabei zur vielschichtigen Reflexion über Exil, Entwurzelung und den Verlust von Heimat.

Dem aus Syrien stammenden Künstler Hrair Sarkissian wiederum dient in Homesick (2014) ein maßstabsgetreues Modell seines Elternhauses in Damaskus zu einer persönlichen und sehr direkten Beschäftigung mit den Bedingungen von Flucht und Exil. Die langsame und vollständige Zerstörung des elterlichen Wohnhauses erscheint dabei als Ausdruck ständiger Angst um die bedrohte Familie und rückt nicht zuletzt die frustrierenden Bedingungen von Exil und den damit einhergehenden, schmerzhaften Umgang mit der eigenen Geschichte ins Zentrum der Auseinandersetzung.

In Ahlam Shiblis Occupation (2016/17) wird die Stadt al-Khalil/Hebron zum Dreh- und Angelpunkt einer kritischen Analyse des dauerhaft gewordenen Ausnahmezustands. Die palästinensische Künstlerin zeigt engste, von der gewaltsamen Teilung gezeichnete, urbane Räume. Die Zeichen von Repression und Kontrolle, die Wachtürme, Mauern, Zäune, Kameras und Strassensperren scheinen paradoxerweise den Blick freizugeben auf die asymmetrisch verlaufenden Beziehungen der sich feindlich entgegenstehenden Bevölkerungsgruppen.
Zeitgleich zur Ausstellung leitet Ahlam Shibli den Kurs "Die Idee der Heimat" an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg.

Das Ausstellungsprojekt findet im Rahmen und mit Unterstützung des Festjahres "200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!" statt.
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