Hannah Darabi – Soleil of Persian Square // Sophia Kesting – Rewriting the Photographic Image

Ausstellungen: 3. Dezember 2022 – 28. Jänner 2023

10.10.2020
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Sophia Kesting, _SKE8443/195_B, aus: Rewriting the Photographic Image, 2022
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Sophia Kesting, _SKE9118|89_19 aus: Rewriting the Photographic Image, 2022
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Hannah Darabi
Soleil of Persian Square
Eröffnung: Freitag, 2. Dezember 2022, 19 Uhr
Ausstellung: 3. Dezember 2022 − 28. Jänner 2023

Artist-Talk im FOTOHOF: 3. Dezember 2022, 11 Uhr
Hannah Darabi und Motahar Amiri im Gespräch über die aktuelle Protestbewegung im Iran mit Bezügen zur Ausstellung.
Moderation: Birgit Sattlecker


Sophia Kesting
Rewriting the Photographic Image
im FOTOHOF studio
Eröffnung: Freitag, 2. Dezember 2022, 19 Uhr
Ausstellung: 3. Dezember 2022 − 28. Jänner 2023


FOTOHOF / Inge-Morath-Platz 1-3 / 5020 Salzburg / Austria

 
      
Mit Soleil of Persian Square begibt sich Hannah Darabi auf die Suche nach der visuellen Identität der iranischen Diaspora in Los Angeles. Seit der islamischen Revolution im Jahr 1979, die eine enorme Auswanderungswelle nach sich zog, findet sich die größte iranische Gemeinschaft außerhalb des Iran in den USA. Etwas mehr als ein Drittel der in den Vereinigten Staaten lebenden Iraner:innen ließen sich in Los Angeles und den umliegenden Kleinstädten, insbesondere in Orange County, nieder. Diesem, umgangssprachlich auch als "Teherangeles" bezeichneten Gebiet, versucht Hannah Darabi ein Gesicht zu geben. Sie selbst hat es als Teenager in Teheran über verschiedene popkulturelle, oft nicht frei zugängliche, Quellen kennengelernt. So galt Popmusik seit der islamischen Revolution als nicht mit der staatlichen Moral vereinbar, weshalb sie im Iran offiziell nicht verfügbar war.
          
Hannah Darabi verbindet Stadtansichten aus dem Großraum Los Angeles, in denen sie Spuren der iranischen Diaspora ausmacht, mit Portraits ihrer Bewohner:innen sowie mit popkulturellen Artefakten, wie Kassettenhüllen, Songtexten, Screenshots von Musikvideos aus den 1980er und 1990er Jahren. Sie öffnet ihre Sammlung und richtet den Blick auf einen realen, aber auch auf einen imaginären Raum, auf ein popkulturelles Phänomen, das sich zwar in Opposition zur iranischen Staatsdoktrin formiert hat, von säkularen Intellektuellen aber als niedere Kunstform verschmäht wird und nicht zuletzt auf ihre eigene Position inmitten vielfältiger Formen von innerer und äußerer Emigration.

Die Ausstellung im FOTOHOF findet in Kooperation mit dem Centre d'art GwinZegal, Guingamp statt.

Hannah Darabi, *1981 in Teheran, lebt und arbeitet in Paris.
 


im FOTOHOF studio:
Sophia Kesting
Rewriting the Photographic Image
2. Dezember 2022 − 28. Jänner 2023
 

Mit Sophia Kesting – Rewriting the Photographic Image präsentiert der FOTOHOF die Ergebnisse einer künstlerischen Forschungsarbeit, die seit dem Frühjahr 2020 in enger Kooperation zwischen Sophia Kesting und dem FOTOHOF archiv entstanden sind. Der Zusammenarbeit war eine Einladung an die Leipziger Künstlerin vorausgegangen, die Bestände des FOTOHOF archiv zum Ausgangspunkt einer möglichst freien, zwischen Kunst und Forschung sich bewegenden, diskursiven Beschäftigung mit dem Medium der Fotografie zu machen. Im Zuge mehrerer Forschungsaufenthalte entwickelte die Künstlerin in unmittelbarem Kontakt mit der im FOTOHOF archiv konservierten Sammlung Strategien zur Diskussion und Aneignung historischer, fotografischer Materialien und Gebrauchsweisen. Am Ende waren es aber nicht die künstlerischen Positionen, die Sophia Kesting als Stoff für ihr künstlerisches Forschungsprojekt dienten. In Rewriting the Photographic Image begibt sie sich vielmehr an die Ränder der im FOTOHOF archiv lagernden Bestände, wenn sie die Bilder eines längst historischen Dia-Archivs zur Vermittlung fotografischer Technik buchstäblich dreht und wendet und durch ihre performativen Eingriffe mediale Bedingungen und Geschlechterrollen zum Vorschein bringt und diese infrage stellt: „Wie in vielen Lehrbüchern ist der Blick hinter die Kulissen auch ein wichtiger Bestandteil von Kurt Kaindls Unterrichtsmaterial, um den Ablauf der Bildproduktion zu erläutern. Die notwendigen technischen Prozesse werden dazu in Einzelbilder zerlegt. Diese visuellen Erläuterungen greift Sophia Kesting mit Reenactments auf und ersetzt die Männer hinter der Kamera, in der Dunkelkammer, im Fotostudio und im Atelier durch sich selbst. Sie übernimmt als Frau nicht einfach den Platz der Männer, sie befragt darüber hinaus die gängigen Repräsentationen der fotografischen Tätigkeit in den vorgefundenen Bildern.“ (Christin Müller, Rollenbilder in der Fotografie – auf der Spur nach dem, was Lehrmaterialien nebenbei vermitteln, in: Sophia Kesting – Rewriting the Photographic Image, Schreiner, Kaindl, Blüml-Kaindl, Hg., Salzburg 2022).
 
Sophia Kesting – Rewriting the Photographic Image stellt zugleich den jüngsten Teil jener Ausstellungsreihe dar, die bis vor Kurzem im Schauraum des FOTOHOF archiv beheimatet war. Im Zuge einer räumlichen Erweiterung der Institution konnte mit dem FOTOHOF studio eine neue Spielfläche am Inge-Morath-Platz geschaffen werden, die auch in Zukunft nicht zuletzt den hauseigenen Beständen Gelegenheit zur Entfaltung geben soll. 
 
Zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Publikation: Sophia Kesting, Rewriting the Photographic Image, FOTOHOF edition, Band 348 (2022). Mit Texten von Brigitte Blüml-Kaindl, Kurt Kaindl, Sophia Kesting, Christin Müller, Peter Schreiner. Preis: 28 Euro.
 
Sophia Kesting (*1983) ist bildende Künstlerin und Fotografin und lebt und arbeitet in Leipzig.
Sie studierte bildende Kunst (Fotografie und Medien) an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, 2018 machte sie ihren Abschluss als Meisterschülerin bei Joachim Brohm. Seit 2018 ist sie als künstlerische Mitarbeiterin für Fotografie an der HGB Leipzig tätig.
 

 
Presse-Vorbesichtigungen und Gesprächstermine mit Künstler:innen und Kurator:innen sind nach Vereinbarung möglich. Kontaktieren Sie uns bitte per Telefon +43 662 849296 oder per Email an fotohof@fotohof.at, um einen Termin zu vereinbaren.